Der Einfluss des Barriquefass auf die Weine
Wie wirkt sich die Reifung und Herstellung von Wein in Barriquefässern aus?
Holzfässer sind schon seit langer Zeit Bestandteil der Weinproduktion. Bevor man Edelstahltanks nutzte, wurden Weine in Holzfässern vergoren. Dies war nichts Neues in der Weinherstellung, allerdings hat man im Laufe der Zeit herausgefunden, dass durch Verwenden von meist kleinen Barriquefässern eine gezielte Aromenentwicklung und Verfeinerung des Weines erreicht wird. Auch wenn das französische Eichenfass wohl eine der bekanntesten Fassarten ist, gibt es auch Fässer, die aus anderen Regionen stammen. Entsprechend der zu verarbeitenden Rebsorte kann auch eine andere Holzart, wie zum Beispiel Akazien-, Kirsch- oder Maulbeerholz, ihren Vorteil und Einfluss zur Aromenentwicklung bringen. Unterschiedliche Barriques ergeben unterschiedliche Geschmackscharaktere bei der Reifung und Verfeinerung des Weines. Somit ist die Erfahrung des Weinherstellers gefragt, für welches Fass er sich schlussendlich zur Verarbeitung des Weines entscheidet.
Bei der Weingärung liegt der Unterschied zwischen einem Barriquefass und einem Edelstahltank darin, dass die Gärtemperatur nicht kontrolliert werden kann. Durch die unterschiedlichen, meist höhere Gärtemperatur entstehen neue komplexere Geschmäcker als bei der Stahlfassmethode. Das Aromen Spektrum das durch diese Art von Gärung erziel wird, ist sehr breit. Je nach Gaumen oder Geschmacksknospen, schmeckt man bei Weinen die mit diesem Verfahren vergoren wurden, Nuancen von Vanille bis hin zu Karamell, aber auch Tannine und andere Noten.
Nicht jeder Wein ist für den Ausbau im Barrique prädestiniert. Es gibt Rebsorten die besser, andere die weniger gut dafür geeignet sind. Der Erfahrung des Kellermeisters ist es zu verdanken, wenn die richtige Wahl an Holzart, sowie auch die Röstungsdauer des Fassholzes bei der Herstellung getroffen wird. Ebenso wichtig sind Reife-, Lagerdauer und Umgebungseinflüsse, wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit im gesamten Herstellungsprozess, was sich entsprechend in der Qualität des Weines am Ende widerspiegelt.