Barbaresco Weine aus dem Piemont

Spät geerntet

Die Nebbiolo-Traube, aus der der Barbaresco Wein gewonnen wird, ist spät reif und wird meist erst im Oktober geerntet. Der Nebel, der im Herbst oft über den Weinbergen liegt, hat die Namensgebung der Traube geprägt, denn "nebbia" bedeutet Nebel. Auch der weiße Belag auf der Beere wird so genannt. Sie stammt aus dem Piemont und gilt als autochthone Rebsorte. Besonders in den Monferrato und Langhe Gebieten ist sie häufig anzutreffen, wo sie seit dem 13. und 14. Jahrhundert hektarweise angebaut wird. Oft gibt es große Schwankungen der Jahrgänge, da die Trauben spät reif sind und daher auch erst im letzten Augenblick geerntet werden. Diese späte Reife spiegelt sich dann auch in der Produktion des Barbaresco DOCG wieder, da diese dementsprechend angepasst werden muss.

Noch im 19. Jahrhundert war der Barbaresco als restsüßer Wein im Verkauf. Hauptsächlich weil die Gärung aufgrund der späten Ernte im Oktober über die Wintermonate stattfindet. Dies hatte zur Folge, dass durch die niedrigen Temperaturen in den Weinkellern der Wein nicht komplett vergoren wurde und viel Restsüße übrig blieb. Durch das Übernehmen von Techniken aus der Champagne, wo die Wintersaison ähnlich kalt war, hatte man das Problem der Kälte durch Weinkeller mit kontrollierten Temperaturen behoben. Dies geschah um 1850, sodass sich auch die Hygiene der Weinkeller verbesserte und somit die Qualität der erzeugten Weine stieg. Die Winzergenossenschaft "Produttori del Barbaresco" wurde gegründet und vermarktet die Weine seit 1967.

Längerer Reifeprozess, besserer Geschmack

Durch weitere Techniken, die man sich aus Frankreich abgeschaut hatte, begann der Barbaresco in den 1970er Jahren aufzublühen. Durch die Wahl von ausgezeichneten Barrique-Fässern, eine moderne Fermentation und die Reduktion der Erntemenge erlangte der Barbaresco DOCG neue qualitative Höhen und somit eine gute Reputation. Insgesamt 50 Winzer der vorhin angesprochenen Genossenschaft produzieren nun aus 110 Hektar Rebfläche des Gebietes die Beeren für den Barbaresco. Nach der Ernte wird sich dann um die Produktion des Barbaresco DOCGs gekümmert. Besonders an diesem Wein ist auch die lange Reifezeit. Er muss mindestens 26 Monate reifen, bevor für den Verkauf zugelassen ist. Davon verbringt er mindestens 9 Monate im Holzfass. Barbaresco Riserva hingegen reift mindestens 50 Monate, auch 9 Monate müssen im Holzfass gegeben sein. Dies hat auch den höheren Preis des Barbaresco Riservas zur Folge. Doch der Preis wird nicht nur durch Reifezeit bestimmt, sondern auch je nach Lage des Weinbergs, von welchem die Trauben stammen. Renommierte Weinberge können somit den Flaschenpreis nochmal in die Höhe treiben.

Eigenschaften des Barbaresco

Barbaresco aus der gleich lautenden Gemeinde ist meist hell mit einem leichten Körper. Oft besitzt er viel Aroma und Struktur. Die DOCG Barbarescos aus Neive dagegen sind im Vergleich oft kräftiger und reicher an Gerbstoffen. Aus Treiso besitzen sie meist einen leichten, dafür aber raffinierten Geschmack. Gute Barbarescos sind lange lagerfähig. Diese können bei richtiger Lagerung bis zu 20 Jahren im Keller verweilen und gewinnen in dieser Zeit sogar noch an Aroma. Sie duften nach Rosen, Veilchen, Kirschen, Trüffel, Lakritze und Fenchel. Je nach Alter des Weines kommen auch noch Noten von Rauch, Leder und Teer hinzu.

Die Barbaresco Weine paart man am Besten mit Braten, Fleischeintöpfen, Wildgerichten und lange gereiftem Käse.

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