Barolo - Kultwein aus dem Piemont
Der Barolo war schon im 19. Jahrhundert ein außergewöhnlicher Wein. Das Königshaus der Savoyen erfreute sich lange Zeit an dem Barolo, wodurch er auch heute einen besonderen Titel hat: "Wein der Könige und König der Weine", so nennen ihn zumindest die Bewohner der Stiefel-Nation. Der Barolo-Weingilt als Kultwein und gehört zu den besten Weinen in ganz Italien.
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Sensorische Eigenschaften des Barolo
Diesen Ruf hat der Barolo nicht umsonst. Sein besonders tiefes und duftiges Bukett, die wuchtigen Tannine und der vergleichsweise hohe Alkoholgehalt machen diesen zu etwas Besonderem. Der Ausnahmewein aus dem Piemont gilt als sehr schwerer Wein. Dieser Rolle wird er durchaus gerecht, doch dies hat ihn nicht so beliebt gemacht. Das Erkennungsmerkmal eines hochwertigen Barolos sind die eindringlichen Aromen der Nebbiolo-Rebe. Die Farbe ist meist ein tiefes Rot. Geschmacklich zeigt sich die Nebbiolo Traube mit Noten von Kirschen, Rosen, Veilchen, und Teer, es können allerdings auch Trüffel und Tee Nuancen in manchen Weinen gefunden werden. Sie besitzen eine hervorragende Balance von Süße, Schmackhaftigkeit und Würze. Der Barolo hingegen hat meist einen hohen Säuregehalt und komplexe Aromen von Rosen, Pflaumen, Veilchen, Lakritze und Teer. Im jungen Alter wirkt der Barolo fest und tanninreich, im Alter hingegen wird er weich, süß und angenehm. Für den Barolo wird Nebbiolo reinsortig ausgebaut, ebenso wie der Barbaresco.
Das Gebiet
Damit die Nebbiolo-Reben für den einzigartigen Barolo benötigen sie die perfekten Bedingungen. Diese finden sie in den Hügeln um die Stadt Alba im Süden vom Piemont, im Gebiet Langhe. Dieses Gebiet bietet die vom Nebbiolo begehrten Kalkmergelböden, Die Nächte sind kühl, die Tage sonnig und heiß und im Herbst sind die Hügel durch die Höhenlage von fast frostiger Natur. Um jedoch die Lagen mit der besten Sonneneinstrahlung zu finden, beobachteten die Weinproduzenten schon vor Jahrhunderten die Plätze, an denen der Schnee als erstes schmolz. Diese mussten dann wohl die stärkste Einstrahlung haben. Somit wurden hier die Nebbiolo-Reben anpflanzt. Es wurde also schon lange Zeit über den perfekten Platz des Nebbiolo nachgedacht, der er hier in dieser Region gefunden hatte: Eine Kombination aus Höhenlage, Position, Sonne und Boden. Der Nebbiolo bedankt sich hierfür mit exzellenten Weinen, wie man sie nur hier findet.
Das ungefähr 1300 Hektar große DOCG-Gebiet erstreckt sich knapp um 11 Gemeinden südlich von Alba. In den Ortschaften Barolo, Castiglione Falletto, La Morra, Monforte d'Alba und Serralunga d' Alba werden rund 80% der Barolos produziert. Die Nebbiolo-Traube variiert sehr stark mit den Bodenverhältnissen, da man dem Barolo auch nur kleine Unterschiede im Terroir direkt anmerkt. In Barolo und La Morra sind kalkhaltige Mergelböden dominant, welcher perfekt für die Rebsorte geeignet ist. Die Barolos von diesen Ortschaften werden als duftig und schnell reifend bezeichnet. Um die Gemeinden Serralunga und Monforte findet man eher Sandstein. Die Weine sind intensiver, dafür aber in der Jugend eher unzugänglich. Dies liegt an den erhöhten Tanninen, die durch die Ausprägung des Bodens eher zum Tragen kommt.
Die Weinbereitung
Die Trauben werden sorgfältig gelesen und für eine gewisse Zeit mit den Schalen in Eichenfässer gegeben. Hierdurch erhält der Wein seine dichte, granatrote Farbe und diese kräftige Tanninstruktur, wodurch er enorm lagerungsfähig wird. Gute Barolo Weine werden ohne Mühen über 25 Jahre alt. Bei der Lese der Trauben warten die Winzer gern in den Oktober und November. In diesem Zeitraum kommt der Nebel auf, welchem der Nebbiolo seinen Namen zu verdanken hat. Dieser kühlt die spätreifen Trauben und gewährt es ihnen, die Aromen weiterhin auszubauen. Noch im 19. Jahrhundert wurde der Wein mit hoher Restsüße ausgebaut, doch im Jahre 1850 erstmals trocken. Seitdem befindet er sich auf dem Weg steigender Beliebtheit.
Im Jahre 1980 erhielt der Barolo seine hochangesehene DOCG-Klassifizierung, wodurch er zu einem der besten Weine Italiens gezählt wird. Somit stammen die Weine aus einer kontrollierten Herkunft. Der Barolo reift mindestens 38 Monate, von welchen er mindestens 18 im Holzfass verbringen muss. Nach 62 Monaten Lagerung darf er den Namen Barolo Riserva tragen. Diese Reifezeit ist allerdings nicht die einzige, Barolo braucht ungefähr 3 bis 8 Jahre, dass die Gerbstoffhärte abnimmt. Die optimale Trinkreife besitzt er nach 10-15 Jahren, doch können auch noch älter genossen werden.
Die passenden Paarungen
Die Küche des Piemonts unterscheidet sich stark von der des Südens. Sie ist eher durch Waldaromen geprägt. Genau hier passen die mächtigen Rotweine des Piemonts perfekt rein. Mit seinem erdigen Bouquet passt der Barolo perfekt zu der Küche und unterstreicht mit seinen Aromen von Rose, Pflaumen und Veilchen hervorragend deftige Fleischgerichte wie Rinderbraten, Gulasch oder Wild, allerdings auch ideal zu Gerichten mit Pilzen. Es sollte auf die ideale Temperatur des Barolo geachtet werden, wenn man schon einen so edlen Tropfen trinkt. Er sollte mehrere Stunden atmen, um das Aroma perfekt herauszukitzeln.
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